Die Lehre der Absonderung

Wir von PBCC glauben, dass jeder wahre Gläubige an den Herrn Jesus Christus, jeder wirklich bekehrte Mensch, im Himmel und unsere wahren Brüder in Christus sein wird.

Das Prinzip der Absonderung wird von allen Menschen, Nationen und Religionen in irgendeiner Form praktiziert.

Die Bibel bezieht sich an zahlreichen Stellen auf dieses Prinzip – von 1. Mose Kapitel 1, wo Gott zwischen Licht und Finsternis unterscheidet, bis hin zu Offenbarung Kapitel 22, wo von jenen, die drinnen und jenen, die draußen sind, die Rede ist.

Jesus, der Herr, sagte von Seinen Jüngern: „Sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich nicht von der Welt bin“ Johannes 17, 14. Mit „Welt“ ist hier das System der Sünde und Gesetzlosigkeit unter der Herrschaft Satans gemeint.

Als Kirche versuchen wir von ganzem Herzen, unser Leben diesem Grundsatz zu weihen. Wir entscheiden uns, den Lehren Jesu zu folgen, wie sie in den Evangelien dargelegt und in den Briefen des Neuen Testaments gelehrt werden. Siehe Passagen wie Matthäus 16, 24-26, Markus 10, 28-30, 2. Timotheus 2, 19 und 2. Korinther 6, 14-18.

Absonderung ist die moralische Unterscheidung zwischen dem, was richtig und was falsch ist, was gerecht und was ungerecht ist. Christen, die an den Herrn Jesus Christus glauben, werden ermahnt, „das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen“ Jesaja 7, 15. Wir verpflichten uns, nur mit denen zu essen und zu trinken, mit denen wir das Abendmahl feiern würden – das ist die Grundlage unserer Gemeinschaft. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir uns gegenüber unseren Mitmenschen als überlegen betrachten. Wir leben und arbeiten harmonisch in der Mitte der Gesellschaft mit ihnen zusammen.

Unsere Praxis der Absonderung schließt den Austausch mit der breiteren Gemeinschaft nicht aus. Wir helfen unseren Nachbarn und sie helfen uns. Wir kümmern uns um ihr Eigentum und schützen es, und sie schützen unseres. Wir schätzen das Gute, das wir von vielen unserer Mitmenschen erhalten, und nehmen die Gelegenheit wahr, unserer Verantwortung in der Gesellschaft gerecht zu werden. Unsere Haltung ist es, allen Gutes zu tun, wenn es dazu Gelegenheit gibt.

Plymouth Brethren und Politik

Unsere Ansichten zu Regierungen, Gesetzgebung und Wahlen

Brethren sind unparteiisch und glauben, dass jede Regierung (unabhängig von der politischen Partei oder einzelnen Kandidaten) durch den Willen Gottes gewählt wird. Wenn wir auch ständig und konsequent für eine gute Regierung beten, dennoch wählen wir aus Gewissensgründen nicht. In den meisten Ländern, in denen das Wählen obligatorisch ist, gibt es aus Gewissensgründen eine Befreiung von der Stimmabgabe.

Wenn wir auch nicht wählen, so schenken wir doch unsere Aufmerksamkeit der Politik der Länder, in denen wir leben. Wie bei allen christlichen Kirchen, vertreten auch die Plymouth Brethren gelegentlich einen moralischen Standpunkt zur Vereinbarkeit von Gesetzgebung und Politik mit den Lehren der Bibel. Bei diesen Gelegenheiten betreiben wir aktive Lobbyarbeit bei unseren Abgeordneten und üben unsere persönlichen demokratischen Rechte als Bürger einer freien Gesellschaft aus.

Brethren dienten in beiden Weltkriegen

In Zeiten der Wehrpflicht waren Mitglieder der Plymouth Brethren Christian Church sowohl in beiden Weltkriegen als auch in den Korea- und Vietnamkriegen im Einsatz und dienten ihren jeweiligen Ländern an der Seite von Soldaten anderer Konfessionen. Die Brethren legten Wert darauf, dass sie als Nicht-Kämpfer und nicht als Kriegsdienstverweigerer anerkannt wurden. Vor allem während des 1. Weltkrieges mussten sie für die Verweigerung des Waffendienstes Schmach erleiden, aber mit der Zeit und den Erfahrungen zeigte sich, dass sie großen Mut hatten, unbewaffnet an die Front zu gehen, um die Verwundeten zu retten.

Brethren haben an vielen Orten gedient, darunter auch in den Dschungeln von Papua-Neuguinea, in den Wüsten Nordafrikas, an den Stränden von Dünkirchen, bei den Landungen in der Normandie, in Korea und Vietnam. Sie haben an der Front als Sanitäter als auch in designierten geheimen Signaleinheiten gedient. Einer davon war stellvertretender Leiter eines der größten Militärkrankenhäuser Australiens.

Beispiele für die Würdigung ihrer Arbeit waren u.a. eine Auszeichnung im Ersten Weltkrieg für Tapferkeit in ihrem Dienst, einschließlich des „Military Cross“. Im Zweiten Weltkrieg wurde einer, obwohl er als Kriegsgefangener in Changi (Singapur) inhaftiert war, für seinen ehrenhaften Dienst an anderen Kriegsgefangenen besonders ausgezeichnet. In den Spannungen des Kalten Krieges in Europa wurde einer der Brethren zweimal hintereinander zum „Soldaten des Jahres“ gekürt.

AUSZÜGE VOM NATIONALEN ARCHIV AUSTRALIENS
F. KINGSLEY NORRIS (D.G.A.M.S.)
GENERALDIREKTOR DES MEDICAL SERVICE IN AUSTRALIEN
AUST. ARMEE 1942-43 STREITKRÄFTE

Todesfälle, Verletzungen und Krankheiten hatten die Reihen meines medizinischen Personals erbärmlich ausgedünnt, und als Antwort auf viele Notrufe war uns endlich eine zusätzliche Feldambulanz, zu der auch eine Kompanie von „Waffendienstverweigerern“ gehörte, zugeteilt worden……

….Ich besprach die Situation mit dem Kommandant und beschloss, seine Feldambulanz nach Soputa zu verlegen, wo der kritische Punkt der Schlacht erreicht war und die Anzahl unserer Opfer zunahmen.

Sanitäter aus den Reihen der „Conchies“ (der umgangssprachlichen Begriff für Kriegsdienstverweigerer in England) wurden in die Schlacht beordert und nicht einer zögerte. Einige kamen ums Leben, andere wurden verwundet, und als ich sie beobachtete, sah ich keinen Mann oder Tragetrupp, der nach dem Transport von Opfern vor der Rückkehr zum Schlachtfeld eine Pause gemacht hatte.

So wie die Männer von Mons das abwertende Wort „verächtlich“ in den Begriff „Gold der Herrlichkeit“ verwandelten, so wurde auch „Conchie“ zu einer ehrwürdigen Bezeichnung des Respekts und der Achtung. Dieser Vorfall in Soputa war eines der inspirierendsten Beispiele für moralischen und körperlichen Mut, den ich erlebt habe.

Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt, die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit!

2 Timotheus 2 Vers 19